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Blumen gießen im Urlaub: So überleben Deine Pflanzen

Bei Kurzurlauben die Pflanzen nicht überwässern

Entscheidend sind die Dauer der Abwesenheit und die Art der Pflanze. Müssen die Zimmerpflanzen, die Blumen auf dem Balkon oder die Pflanzen im Garten gegossen und gepflegt werden? Topfpflanzen brauchen in der Regel öfter eine „Dusche“ als Beete oder Büsche im Garten, da sie von weniger Erde umgeben sind, die das Wasser speichern kann. Sind die Pflanzen nur wenige Tage allein, ist es meist ausreichend, sie vor und nach der Reise ordentlich zu gießen. Aber Vorsicht: Die Pflanze kann auch überwässert werden. Bei einer Überwässerung verwelken die Blätter, was oft zu dem Irrtum führt, die Blume sei nicht ausreichend gegossen worden. Bei verwelkten Blumen solltest Du kontrollieren, ob Wasser im Übertopf oder im Untersetzer steht und ob die Erde vor Nässe trieft. Das lässt darauf schließen, ob die Pflanze zu viel gegossen wurde. Meistens erholen sich überwässerte Pflanzen nicht wieder, weil bereits ein Teil der Wurzeln verfault ist.

Selbstwässerung bei längerer Abwesenheit

Bei längeren Urlauben ist Selbstwässerung eine Lösung. Eine beliebte Methode ist dabei die Badewanne: Die Topfpflanzen stellst Du bei einem 5 cm hohen Wasserspiegel in die Badewanne. Das ermöglicht Deinen Pflanzen, sich über mehrere Tage selbst mit ausreichend Wasser zu versorgen. Zum Schutz der Badewanne eignen sich Plastiktüten oder Handtücher als Unterlage. Tipp: Bereite alles schon am Abend vor der Abreise vor. So kannst Du am nächsten Morgen abschätzen, wie viel Wasser die Pflanzen eventuell noch brauchen.

Für größere Topfpflanzen sind einfache Plastikflaschen eine Alternative zur Wanne: Fülle eine Plastikflasche mit Wasser und bohre ein kleines Loch in den Deckel. Anschließend steckst Du die Flasche mit dem Deckel voraus in die Pflanzenerde. Es dauert mehrere Tage, bis das Wasser aus der Flasche vollständig in die Erde gesickert ist. Die Größe der Flasche sollte dabei zur Größe des Blumentopfs passen.

Einfach mal den Nachbarn fragen

Hast Du nette Nachbarn, Familie oder Freunde, bitte sie um Hilfe. Erkläre genau die Besonderheiten bestimmter Pflanzen und stelle gegebenenfalls die erforderlichen Gartengeräte zur Verfügung. Du solltest Dich vorher mit ihnen einigen, was passiert, wenn ein Schaden entsteht. Denn laut dem BGH ist dies ein strittiges Thema. Grundsätzlich gilt die Regel, dass der Verursacher für entstandene Schäden haftet. Wer beim Blumengießen die teure Vase des Nachbarn umwirft, muss dafür geradestehen. Tatsächlich hat der BGH in einem Urteil von einem »stillschweigenden Haftungsausschluss« abgesehen, als ein Nachbar beim Blumengießen eine Überschwemmung verursachte. Er hatte den Wasserhahn des Gartenschlauchs nicht zugedreht, und die dadurch entstandene Überschwemmung lief ins Untergeschoss des Hauses. Der Bundesgerichtshof entschied, dass der Verursacher Schadenersatz leisten muss.

»Tauchen« als letzte Rettung

Sind die Pflanzen trotz Deiner Vorkehrungen welk und ausgetrocknet, so hat sich das »Tauchen« als letzte Möglichkeit bewährt. Zuerst entfernst Du verblühte Pflanzenteile, damit die Pflanze nicht unnötig Kraft in die Samenbildung steckt. Anschließend tauchst Du den Topf in einen Eimer mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr zu sehen sind. Dann lässt Du die Pflanze gut abtropfen und stellst sie zurück in den Übertopf, um Staunässe zu vermeiden. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze wieder. »Tauchen« solltest Du jedoch keine Pflanzen, die es lieber trocken mögen, oder Pflanzen mit empfindlichen Blättern, wie zum Beispiel Usambaraveilchen.